Temperaturkoeffizient – Beim Berechnen der Solaranlage unbedingt beachten!

Temperaturkoeffizient – Beim Berechnen der Solaranlage unbedingt beachten!

Für optimale Effektivität der Anlage, ist der Wirkungsgrad üblicherweise das Hauptkriterium beim Kauf von Solarmodulen. Der Temperaturkoeffizient ein weiterer wichtiger Faktor. Wir klären hier warum und wie dich das betrifft.

Temperaturkoeffizient – Was sagt dieser Wert eigentlich aus

Ein Temperaturkoeffizient oder Temperaturbeiwert sagt aus, wie sich eine physikalische Größe bei Temperaturänderungen gegenüber einer Referenztemperatur verhält. Simpel ausgedrückt heißt das in unserem Fall:

Solarmodule können bei Kälte besser arbeiten als bei Hitze. Am meisten holst du deswegen aus einem Modul heraus, wenn es nicht nur in optimaler Ausrichtung und Winklung zur Sonne steht (und schön sauber ist) und dabei auch noch tiefe Temperaturen herrschen. Wird es durch die Sonne erwärmt, sinkt der Solarertrag je mehr die Temperatur steigt.

Aus diesem Grund werden Module unter Laborbedingungen bei einer festgelegten Temperatur getestet. Qualität und Leistung werden so wesentlich einfacher vergleichbar, wie bei Preisangaben im Lebensmittelbereich, die sich nicht auf irgendwelche krummen Gewichte, sondern z.B. auf 1 kg oder 1 L beziehen. Bei Solarmodulen bezieht sich diese gemeinsame Einheit also auf Grad Celsius, der Wert ist auf +25 festgelegt. Du findest auf dem Datenblatt deshalb die Angabe „gemessen bei 25° Celsius„.

Mit einem besseren oder schlechteren Temperaturkoeffizienten verlierst du bei einer Erwärmung der Module entweder mehr oder weniger Leistung pro steigendem Grad Celsius.

Wie viel Leistung verliere ich bei Hitze konkret

Der Temperaturkoeffizient liegt üblicherweise bei -0,4 bis -0,5%. Das bedeutet: Pro Grad Celsius fällt die Stromausbeute deiner Solaranlage um diesen Faktor.

Bei einer Erwärmung der Module von den standardmäßigen 25 auf 26 Grad ist das kein nennenswerter Unterschied. Bei einem warmen Sommerurlaub im Süden bleibt es allerdings selten bei solchen Temperaturen auf dem Autodach. Die Temperatur auf den Solarmodulen kann hier ohne Probleme 70 Grad erreichen – und wir sind bei einer Differenz von 45 Grad zur Referenztemperatur!

Erwärmt sich also ein 330 Watt Solarmodul mit einem Temperaturkoeffizienten von -0,5% von 25 auf 70 Grad, haben wir eine Einbuße von 74,25 Watt. Die Modulleistung liegt dann nur noch bei 255,75 Watt.

Verbesserer Temperaturkoeffizient

Hochleistungszellen mit verbessertem Temperaturkoeffizienten können die Verluste durch Hitze reduzieren.

Bei einem Modul mit einem Temperaturkoeffizienten von -0,29%, wie unseren black tiger 100 und 180 Wp mit zusammen 360 Wp (um einen ähnlichen Wert zu vergleichen), sinkt die Leistung somit bei gleicher Erwärmung nicht auf 279 Watt, sondern nur auf 313 Watt! Das macht ein fettes Stromplus in deinen Batterien!

black tiger Hochleistungs-Solarmodule gibt es übrigens in vielen Sonderformaten für optimale Dachflächennutzung – sogar neben Dachfenstern.

Temperatur bei vollflächig verklebten Paneelen

Oft hört man, dass Module, die flach verklebt werden können, wie unsere semiflexiblen black tiger sf, nicht so viel Leistung brächten, wie gerahmte Glasmodule. In Wahrheit sind sie aufgrund ihrer Bauart keineswegs weniger Leistungsfähig. Die bei uns angebotenen Modelle besitzen etwa den gleichen Wirkungsgrad und die gleiche maximale Leistung. Aufgrund der fehlenden Unterlüftung und der flächigen Verklebung auf dem Autodach, erhitzen sie sich allerdings schneller, als Module, die ringsum gut belüftet auf Trägern montiert sind.
Für vollflächig verklebte Solarmodule ist der Temperaturkoeffizient also umso wichtiger.

Wie dimensionierst du deine Solaranlage also richtig

Entscheidend ist, dass du die Anlage deines Campers für „den Winter“, also schlechte Sonneneinstrahlungswerte optimierst. Berechnest du den Bedarf so, dass es bei bestem Sommerwetter grade so passt, wird dir der Temperaturkoeffizient unter Umständen einen Strich durch die Rechnung machen, sofern du ihn nicht von vornherein mit einbezogen hast.

Optimierst du dagegen auf schlechte Werte mit kurzen Tagen und flach stehender Sonne, wirst du im Sommer kein Problem haben. Mit besserem Wetter hast du in diesem Fall eh genug, wenn nicht sogar zu viel Strom und der Temperaturkoeffizient kann dir damit (fast) egal sein.


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